Bildungscampus Technische Fachschule Bern, Burgdorf - 3. Preis

Ein kleinmassstäbliches durchgrüntes Wohnquartier mit hoher Aussenraumqualität umgibt und durchdringt den Bildungscampus auf dem Gsteighügel.  Als baulich gewachsener Ort unterscheidet es sich dadurch grundsätzlich vom vorstädtischen Campus mit Inselcharakter, wie wir ihn von anderen Orten her kennen. Neue Einfamilienhäuser stehen neben alten Villen und Wohnhäuser stehen gegenüber ehrwürdigen Schulhäusern, die um die Jahrhundertwende als Repräsentanten der Bildungsinstitution im Palazzo-Stil errichtet wurden. Der Neubau der Technischen Fachschule wird das Quartier um einen weiteren Massstabssprung ergänzen. Wie kann er örtliche Identitäten stärken oder Neue schaffen?

Die Grundfläche des Gebäudes wird auf das mögliche Minimum reduziert, in dem auf die Anlage breiter Korridore im Inneren verzichtet wird und diese Erschliessungsfläche nach aussen gekehrt wird. Sie tritt als breiter überdachter und allseitiger Kranz in Erscheinung und verleiht dem Gebäude seine feingliedrige Erscheinung.

Das grosse Dach im Park ist Raumverdränger und Raumgefäss zugleich: Der weite Traufüberstand - abgestützt durch einen schlanken äusseren Kranz hölzerner Stämme - bildet eine berankte Pergola, die einen peripheren Weg um eine bebaute Mitte formuliert. Dieser Raum ist temporärer Werkplatz  und Bewegungsort, ist Schwellenraum zwischen Fachschule und Park und ist öffentlicher Raum, der von den Quartierbewohnern und Spaziergängern genutzt wird.

Im Inneren werden alle Abteilungen der Fachschule unter dem gemeinsamen Dach vereint und um eine gemeinsame offene Mitte zur Stärkung eines Wir-Gefühls der Schule versammelt. Die Produktionshallen werden in einem offenen Raumkontinuum und als ‚Allraum‘ im Zusammenhang mit dem zentralen Platz angeboten.