Wohnhaus am Chriesbach, Dübendorf - 2. Preis

Es gibt gegenwärtig wohl kaum einen Ort neben Dübendorf und Wallisellen in der Zürcher Metropolitanregion, der ähnlich rasant verstädtert! Die Grösse der Areale und die Breite der umgebenden Verkehrsachsen bringen es allerdings mit sich, dass viele der Planungen in der Umgebung Inseln bleiben. Diese Inseln werden trotz hoher Dichte kein zusammenhängendes städtisches Gewebe bilden, sondern eher ein loses Archipel. Für das Gelingen des Siedlungszusammenhangs ist aber gerade das, was zwischen diesen Inseln ist – sozusagen die Wasserarme und die Brücken – entscheidend. Am Chriesbach und an der Glatt kann man dieses Bild wörtlich nehmen: Die lauschigen Bachläufe mit ihrem üppigen Gehölzsaum und den vielen Brückenschlägen sind attraktive Promenaden und bilden im heterogenen Siedlungsgebiet einen zusammenhängenden Naherholungsraum. Das erste Versprechen des neuen Wohnhauses ist deshalb: Wohnen am Park!

Ein Wohnhaus, zurückgezogen in der ‚splendid isolation’ des Parks, würde allerdings der Lage am Brückenkopf, im Fluchtpunkt von Strasse und Fluss, nicht gerecht werden. Erst die Übernahme der Strassenflucht bindet das Haus ein in den baulichen Kontext und gibt ihm eine klare Adresse. Die Flucht der Strasse, die Orientierung der unmittelbar benachbarten Häuser und die Krümmung des Bachlaufs: Diese drei Richtungen formen den Baukörper zu einer dreiflügligen, rotationssymmetrischen Figur – eine Figur von solcher Regelhaftigkeit und Autonomie, dass sie im heterogenen Kontext bestehen kann.